Genossenschaften
und Kooperationen punkten - gerade jetzt - mit ihren Stärken: Transparenz, nachhaltig guter Rendite ergänzt mit dem dem
neuen Konzept "Coop-Watch".
Finanzvermittler sind
wahrlich nicht zu beneiden. Im Umfeld zu den Neuregelungen zur Gewerbeordnung
(§34f GewO) sind die Anforderungen an den Vertrieb erheblich gestiegen. So
müssen z.B. Aussagen in Protokollen niedergelegt werden, welches Produkt für
den Kunden geeignet ist und warum es dem konkreten Kunden zu empfehlen ist. Es
wird nicht mehr ausreichen, sich nur auf die Marketingunterlagen des
Produktpartners zu verlassen, im Zweifel muss der Finanzvermittler deren
Inhalte – zumindest nach Plausibilitätsgesichtspunkten – selbst prüfen. Ein
„weiter so“ wird immer schwieriger. Darauf haben hat das MMW VerbändeNetzwerk
der Deutschen Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft e.V. zügig reagiert
und bietet ihren Mitgliedsverbänden und deren Unternehmen verschiedene Ratings
und Zertifizierungsformen an. Ziel ist es, gerade jetzt den kooperativ
aufgestellten Wirtschaftssektor noch attraktiver für Privatkapitalgeber zu gestalten.
So,
wie in der gesamten Wirtschaft üblich, wird auch der kooperativ aufgestellte
Wirtschaftssektor sich sukzessive in kleine, mittlere und auch größere
Einheiten entwickeln. So fasste vom Vorstand des MMW VerbändeNetzwerks, Gerd K.
Schaumann Aussagen der Auftrags-Studie „Kooperationen im Trend“ zusammen. Zu
vermuten ist, dass zumindest in mittleren und größeren Einheiten – mehr als bisher
– systematisch und auch unter Einbeziehung externer Vertriebe - Eigen- und
Fremdkapital eingeworben wird. Das bisher übliche „Bankgespräch“ wird zumindest
nicht mehr die einzige Kontaktstelle bleiben, mit denen Kooperationen neue
Investitionen, neue Standorte oder gar ihre internationalen Ambitionen
besprechen und verhandelt werden.
Aus
gutem Grunde setzte man deshalb bei MMW die geübte Tradition fort und führte im Rahmen der Konferenz „Investitionen
in Kooperationen“ Manager von Genossenschaften und Kooperationen mit
potenziellen Investoren zusammen.
Zahlreiche
Genossenschaften und Kooperationen präsentierten ihre Unternehmen und stellten
ihre Tätigkeitsfelder und die Investitionsmöglichkeiten dar. Dabei wurde
besonderer Wert darauf gelegt, den Förderzweck des Unternehmens eingehend zu
erläutern. Diese (bisher nur) für Genossenschaften gesetzlich festgeschriebene
Verpflichtung, die Teilhaber angemessen in den Genuss des Erfolgs zu bringen,
gilt natürlich auch für sog. investierende Teilhaber (Mitglieder).
Kooperationsmodelle aus den Bereichen Energie, Gesundheit und Vorsorge fanden
besonderes Interesse der Vertreter von mittleren Fonds. Neben anderen Gruppen
wurde aufmerksam registriert, dass auch Interessenten aus dem Ausland und der
Versicherungswirtschaft teilnahmen.
Seitens
MMW stellten Gerd K. Schaumann und Frank-Peter Evertz (Deus Deutsche Sozietät eG)
neue Strategien vor, mit denen MMW in Verbindung mit seinen Kooperationspartner
– besonders Wirtschaftsprüfer, Anwälten und dem pvdp Prüfungsverband Deutscher
Wirtschaft-, Sozial- u. Kulturgenossenschaften e.V. - den schon ehedem recht
„komfortablen“ Sicherheitsaspekt im Genossenschafts- und Kooperationssektor -
ausgestalten wird.
Beispielhaft
wurden die Modelle „Zertifiziertes Förderzeck-Konzept“ und „Coop-Watch“ näher
erläutert. Während es beim zertifizierten Förderkonzept um eine Art Rating
geht, bei dem regelmäßig die erfolgswirksamen Unternehmenspotenziale überprüft
und ggf. korrigiert werden, handelt es sich bei Coop-Watch um ein
Investitionskontrollsystem besonders für größere Investitionen, im Rahmen
dessen dem Investor regelmäßige Informationsberichte zur Entwicklung des
Unternehmens und seiner Investition gegeben wird. Ein Investor kann – sofern
dies gewollt und vereinbart ist – quasi tagaktuell die Entwicklung seines
Investments nachvollziehen und somit rechtzeitig intervenieren. Sofern es sich bei
dem Investor um einen Teilhaber am Unternehmen handelt – was eigentlich
dem kooperativen Denken entspricht - kann
er außerdem selbst über die Gremien des Unternehmens, zeitnah und wirksam, adäquates Umsteuern veranlassen.
Zusammengefasst
verband Schaumann das Konferenzergebnis mit dem Ausblick: Wir sind dem Ziel
einen guten Schritt näher gekommen, die „Gunst der Stunde“ durchaus nutzend,
Wege in Richtung eines kooperativ aufgestellten Wirtschafts- und Finanzsektors -
als reale Optionen zu den traditionellen Strukturen - beharrlich
weiterzuentwickeln. Wir haben Vertrauen verstärkt, Interesse ausgeweitet und
fast so etwas wie eine verstetigte Kooperation angebahnt. Wo ehedem nur
„schmale Feldwege waren, bestehen jetzt schon gut asphaltierte Landstraßen“. In
nächster Zeit können wir es schaffen, sogar die ersten Kommunikations-Autobahnen
zwischen kooperativen Unternehmen und kleineren und größeren Investoren zu
bauen, resümierten die Teilnehmergruppen einvernehmlich.