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Hier entsteht - BAUSTEIN für BAUSTEIN - ein zukunftsweisendes Konzept einer Wirtschaft und Gesellschaft, das die Vielfalt von kooperativen Chancen darstellt. Wir laden Sie ein, aktiv mitzuwirken, durch Fragen oder Anregungen ...

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Bei der Entfaltung der WirKraft geht es um intelligente Kooperationen (SmartCoop).Unsere Wir-Kraft-Experten kommen aus unterschiedlichen Berater-Berufen, Hochschulen und Verbänden. Im Bereich Genossenschaften kooperiert der Bundeverband MMW mit dem DEGP Deutsch-Europäischer Genossenschafts- u. Prüfungsverband und dem CoopGo Bund Freier Genossenschaften
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Koordination: Gerd K. Schaumann

21.09.12

Wenn MENSCHEN in KOOPERATION neue Wege wagen


Von der Crowdfundig-Genossenschaft bis zu Bürgerstiftungen – Vieles bewegt sich besonders in Sachen Neue Energien.

 

Immer mehr Menschen sind bereit in Sachen Neuer Energien aktiv und engagiert mitzuwirken und das nicht nur durch Tun, sondern immer mehr auch durch den Einsatz eigener Finanzmittel. Besonders ausgeprägt ist das, wenn es um Projekte vor Ort geht oder die Menschen direkten Einblick in und Einfluss auf solche Projekte haben. Um solchen Bürger-Elan weiter zu beflügeln, brachte das VerbändeNetzwerk Menschen Machen Wirtschaft (MMW) Initiatoren und Interessenten solcher Projekte zum Erfahrungsaustausch zusammen. Dabei ging es vor allem für die zahlreichen Interessenten darum, Anregungen für eigene Initiativen in ihren Herkunftsregionen zu bekommen.

 

Die Konferenz „Bürger machen Ernst – Die Energiewende in eigene Hände legen“ in Halle, organisiert vom MMW VerbändeNetzwerk Menschen Machen Wirtschaft e.V., sollte einerseits Informationsaustausch für Gruppen sein und andererseits Anregungen zum Nachmachen oder Mitmachen in Sachen Energieprojekten geben.

 

Der Zuspruch ist ebenso überzeugend, wie Vielzahl und Vielfalt der Aktivitäten, stellte für den Vorstand von MMW Gerd K. Schaumann zu Beginn der Konferenz fest. Es geht uns bei MMW darum, den Nachweis zu erbringen, dass Menschen ein enormes Potenzial an Engagement, Phantasie und Engagement aufzubringen bereit sind, wenn es um wirklich bedeutende Fragen geht und (erfreulicherweise) der Staat dazu entsprechende Voraussetzungen schafft, wie z.B. durch eine kalkulierbare Förderpolitik.

 

Aus der Vielzahl der vorgestellten Projekte kann nachfolgend lediglich ein Ausschnitt wiedergegeben werden. Dabei wurden insbesondere Projekte ausgewählt, die in ihrer Form bisher (noch) weniger bekannt sind, aber in Zukunft wohl so etwas wie einen festen Marktplatz haben werden.

 

Beginnen wir mit der ersten „Crowdfunding-Plattform“ für Erneuerbare Energieprojekte. Dort können Bürger Erneuerbare Energieanlagen gemeinschaftlich finanzieren und in Form von Genossenschaften realisieren. Für die Initiatoren der crowdEnerg.gy (CE) erläuterte Dr. Peer Piske das Konzept. CE ist eine Internetplattform, die Initiatoren für Solarprojekte, Dachinhaber, Privatinvestoren, sowie Eigentümer von Bestandsanlagen vernetzt, die Bürgersolaranlagen entwickeln, bauen oder kaufen und gemeinsam finanzieren und betreiben. Der produzierte Strom kann verbraucht oder verkauft werden.

Durch das Prinzip des Crowdfundings, auch Schwarmfinanzierung genannt, so Dr. Piske, profitieren Bürger mit Beiträgen ab 500 EUR an einer gemeinsam erzielten Rendite. Auch bestehende Anlagen können über crowdEner.gy gemeinschaftlich in Energiegenossenschaften erworben werden. Die erste Energiegenossenschaft hat crowdEner.gy bereits gegründet und beteiligt sich derzeit am Solarkraftwerk „Ahrenshagen“ in Mecklenburg-Vorpommern mit 93 Kilowatt Peak (kWp) Leistung. (Für weitere Informationen siehe www.crowdEner.gy)

 

Eine Kombination von gemeinnütziger Stiftung und Energiegenossenschaft bündelt Interessen und Ressourcen in einer Gemeinde oder Region. Dazu wurde von der GenoTrust eG in Verbindung mit Experten des MMW VerbändeNetzwerkes das Konzept StiftenPlus entwickelt. Aus Sicht des Vorstandes der GenoTrust eG, Frank-Peter Evertz, hat dieses Konzept den besonderen Charme, das bürgerschaftliche Engagement in einer Kommune nachhaltig zu steigern und mittels des Elementes Spenden dessen staatliche Vorteile zu integrieren (Spendenabzug). Dies entspricht im Übrigen gänzlich den Intentionen der Bundesregierung, die dafür eigens unlängst die Abzugsfähigkeitsgrenzen für Spenden erhöht hat. Nicht jede Person hat jedoch die Möglichkeit, Spenden überhaupt oder weitere Spenden steuersparend zu nutzen. Oftmals fehlen dazu auch die Voraussetzungen, wenn z.B. bereits in andere Bereiche gespendet wurde oder wenn keine Steuervorteile nutzbar sind, wie z.B. bei Arbeitslosigkeit oder Rente. Auch dieser Personenkreis kann sich im Konzept StiftenPlus, durch die Kombination Stiftung und Energiegenossenschaft aktiv einbringen und das auch „honoriert“ bekommen. Evertz wies in diesem Zusammenhang auf einen wichtigen Aspekt hin, der immer wieder von Spendern genannt wird und der sich manchmal geradezu als „Spenden-Blockade“ erweist: so etwas wie ein faktischer „Vermögensverlust“. Oft hören wir Menschen sagen: Spenden finden wir gut, wir sehen auch den Steuervorteil, aber wir sehen auch zugleich unseren „Vermögensverlust“, wenn wir spenden. Würden wir nicht spenden, müssten wir zwar Steuern zahlen, aber die machen keine 100% aus.

 

Aus der Sicht von MMW ergänzte Gerd K. Schaumann: Wir wissen zwar, dass solche Äußerungen dem Gedanken von „Spenden“ widersprechen, aber gleichwohl ist festzustellen, sie sind ein echtes Spenden-Hindernis. Die Herausforderung war nun, ob und wie es gelingen kann, diese leidige, aber vorhandene „Verlust-Diskussion“ entscheidend abzumildern, um dadurch den Spendenanreiz erheblich zu erhöhen.

 

Frank-Peter Evertz fasste das Konzept StiftenPlus zusammen als „komplettes Win-Win-Konzept“. Gewinner sind die Menschen in der Region und zugleich die Gemeinde selbst, die – trotz strapazierter Finanzen – nun viele wichtige Projekte gemeinnütziger Arbeit realisieren kann.

 

Übereinstimmend plädierten die Teilnehmer der Konferenz dafür, möglichst noch in diesem Jahr eine weitere Konferenz dieser Art durchzuführen, denn nichts sei überzeugender als „das Beispiel“. Oder wie dies ein Teilnehmer so treffend ausdrückte: Wenn ich zurückfahre in meine Gemeinde, weiß ich genau, was zu tun ist: „Ich werde einen Förderverein mit Namen „Lebendige Gemeinde“ gründen und eine eigene Konferenz planen, zu der ich einen großen Teil der hier anwesenden Projektinitiatoren einladen werde“.

 
Konkurrenz zu MMW? Absolut nein, denn was kann es besseres geben, wenn Menschen erkennen, dass sie in Sachen Wirtschaft oder Zukunft selbst etwas „machen“ können. Wir freuen uns über jeden „Nachahmer“ und jede Initiative, weil wir wissen, dass sich das lohnt, wenn Menschen Wirtschaft machen – so Lothar Kühne vom MMW-Vorstand