Warum eigentlich „Coop-Partei“ und nicht
„Genossenschafts-Partei“?
Bereich
Kooperation und Genossenschaft
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Frage
(Auszug)
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Mir ist unklar, worin der
Unterschied zwischen „Genossenschaften“ und „Kooperationen“ liegt. ...
Als Vereinsvorstand habe ich schon
öfters daran gedacht, eine Genossenschaft zugründen, weil der Verein sich mit
dem Thema „Wirtschaft“ schwertut. …
Viele Vorstandskollegen aus
Vereinen unserer Liga setzen eher auf eine GmbH oder AG als
„Kooperations-Partner“ ihres Fußballclubs, wobei von dort die eigentlichen
Entscheidungen „gesteuert“ werden. Es gilt eben der Grundsatz: „Wer das Geld
bringt, will auch Einfluss haben“ …
Kann man das auch anders
hinbekommen? …
Wir als (kleinere) Vereine
brauchten auch eine bessere (gesetzgeberische) „Lobby“, denn dort werden die
„Großen“ eindeutig bevorteilt, z.B. durch „Werbeeinnahmen“, „Fernsehrechte …
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FragestellerIn: Vorstand eines
Fußball-Vereins (Profibereich)
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Antwort
(Auszug)
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Eigentlich haben Sie drei Fragen gestellt:
Einerseits geht es Ihnen wohl
darum, zu erfahren, ob „Genossenschaft“ und „Kooperation“ synonym zu sehen und zu nutzen sind?
Andererseits beinhaltet Ihre Frage
das Thema, ob der „Wirtschaftsbetrieb“
eines Profivereins nur in Verbindung mit einer GmbH oder AG Sinn macht oder
ob man stattdessen auch eine Genossenschaft verwenden könnte?
Und letztlich geht es Ihnen um faire „Kooperations-Ausgleichs-Förderung“,
was eine staatliche Aufgabe wäre. …
Nun, eine „Genossenschaft“ ist nicht per se eine „echte“ Kooperation.
Und nicht jede (echte) Kooperation muss zwangsläufig als Genossenschaft
betrieben werden. …
Das gilt auch für einen Verein. …
Auch eine GmbH oder AG kann eine
„echte“ Kooperation sein, sofern man das in den Statuten entsprechend
verankert und nach innen (und außen) mit Leben erfüllt. …
Kooperation
ist sozusagen an keine Struktur oder
Rechtsform gebunden. Sie ist ein PRINZIP,
das eigentlich in jeder Form
realisiert werden könnte. Genossenschaft und Vereine sind die einfachste – und deshalb naheliegende
– Form, KOOPERATION zum Ausdruck zu bringen.
…
Menschen unterliegen oft den Irrtum zu meinen, dass die Rechtsform
(Genossenschaft) bereits KOOPERATION zum Ausdruck bringe. Dies Missverständnis
führte übrigens dazu, dass sich Institutionen wie Verbraucherschutz oder BaFin in das „Innenleben“ von
Genossenschaften (wesensfremd) – und ohne den Widerstand von
Genossenschafts-organisationen – unwidersprochen, einmischen konnte. …
Genossenschaften und Vereine sind
deshalb gut beraten, die wirklich kooperativen
VORTEILE deutlich nach innen und außen zu signalisieren.
Nehmen wir – beispielhaft – mal „Großvereine“ wie ADAC oder Bayern
München. Dort ist nur noch „formal“ die kooperative Willensbildung
entscheidend für Kurs und Inhalte. Die eigentlichen (wichtigen) (wirtschaftlichen)
Entscheidungen treffen nicht die Mitglieder. Sie sind ausgelagert in
„Sponsoren-Firmen“, die durch die Steuerung der zugeführten Geldmittel die
eigentliche „Vereins-Politik“ gestalten.
Man könnte es auch so ausdrücken:
Die Mitglieder-Kooperation (Zustimmung)
wird zwar nur indirekt, aber dafür sehr wirksam „erzwungen“ oder
„vorausgesetzt“.
Das wird dann nach außen als „Kooperation“ dargestellt, ist es
aber eigentlich nicht. …
Sie bringen nun die Frage auf, ob
man den „Sponsorenbereich“ nicht
auch mittels einer Genossenschaft integrieren könnte?
Ein wirklich guter Ansatz, der
sowohl als „Entweder-Oder“, wie
auch im Sinne von „Sowohl-als-auch“ Sinn machen könnte. Nehmen wir an, die
Sponsoren (diverse Firmen) würden sich zu einer „Sponsoren-Vereinigung“
(Genossenschaft) zusammenschließen. Gegenstand könnte z.B. „Gemeinsames
Sportmarketing“ sein. Vorteil wäre, dass nicht nur „Konzerne“, sondern auch
der Mittelstand, erwartete VORTEILE aus dieser Kooperation ziehen könnte.
Außerdem könnten Sportvereine auch
selbst für ihre Mitglieder „Fan-Genossenschaften“
initiieren. Damit würden die Mitglieder der Sportvereine zugleich zusätzliche
VORTEILE realisieren können:
A. Es entsteht eine Art „Vereins-Einkaufsgemeinschaft“, sozusagen ein „WIR-Markt“.
B. Außerdem entsteht eine Art „Gegengewicht“ zur Dominanz
der „Groß-Sponsoren“, denn diese Genossenschaft wäre damit auf gleicher
Augenhöhe mit den „Großunternehmen“ in eine „Förder-Partnerschaft“ mit „ihrem“ Verein einzutreten.
Wir bringen damit sozusagen das
Grundprinzip von Kooperation (Coop) zu Wirkung:
„ COOP – Die geniale Erfindung des VORTEILS“ …
Sie erkennen an diesen Beispielen
gut, dass
a. Eine Genossenschaft geeignet ist, COOP-VORTEILE – in fast jeglicher definierter Form – zu
realisieren.
b. Ein COOP nicht „automatisch“ entstanden ist, weil man
beginnt zu definieren („wir kooperieren mit …“), sondern erst dadurch, dass
man darlegt, welcher Aufgabe
dieser COOP erfüllen soll und welches die daraus entstandenen VORTEILE sind.
Eine Rechtsform – auch wenn sie
sich Genossenschaft nennt – ist nicht qua der gewählten „Juristischen Person“
kooperativ oder „unkooperativ“, sondern wird diese Definition (Kooperation)
erst durch eine intelligente Entfaltung der (Zusatz-) COOP-Vorteile (SmartCoop) unter Beweis stellen
müssen.
Insoweit – um die Frage
zusammenzufassen – sprechen wir auch nicht von einer
„Genossenschafts-Partei“, sondern – korrekt – von einer „COOP-Partei“.
Das WESEN, um das es geht – und was
Veränderung und VORTEILE bedeutet, ergibt sich aus „PRINZIPIEN“, niemals (allein) aus FORMEN. …
COOP umfasst
also wesentlich mehr als Genossenschaften. Dazu gehören auch VEREINE,
STIFTUNGEN, und andere Unternehmensformen. Selbst PARTEIEN,
Religionsgemeinschaften, etc. tragen – sozusagen – ein „Kooperatives Gen“ in sich. Dies zu erkennen und zu entfalten,
wird ein wichtiges Element sein, das bewusst
und gezielt – politisch - berücksichtigt und gefördert werden muss.
Wer alle diese
„Quasi-Kooperationen“ zusammenfasst, wird leicht erkennen, dass Deutschland
bereits eine (formale) „Kooperations-Republik“
ist. Wenn jedoch – quasi „dominant und klammheimlich“- Konkurrenz als politische
„Staatsziel-Handlung“ beharrlich gepflegt wird, ist die Frage ganz sicher
berechtigt:
Bedarf es jetzt nicht doch eines „Weckrufs“ für „Pro Coop“. Was liegt näher, als dafür eine eigene „Coop-Partei“ in Erwägung zu ziehen?!
Im Zeitalter der Digitalisierung könnten die MENSCHEN
im Lande selbst entscheiden, ob es nunmehr Zeit für eine „Mit-Einander-Gesellschaft“ sein sollte, in der die Lebens-Grundlagen FÜR ALLE MENSCHEN
im Vordergrund stehen. Klimaschutz ist wichtig, aber nur ein Teil von dem, was eine wirklich kooperative Politik ausmachen würde und
neu zu gestalten hätte. ….
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Redaktion:
AG
Coop-Partei
im
MMW
CoopGo
Bundesverband
der Cooperations- u. Genossenschaftswirtschaft e.V.
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