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06.03.21

Staatskontrolle statt Selbstorganisation - Geht so Genossenschaft?

 


Essenz: 

Interessant, dass nur in Deutschland und Österreich das Genossenschaftswesen im Rahmen staatlicher Kontrolle stattfinden kann. Alle anderen EU-Staaten vertrauen der Selbstorganisation. Was ist in Deutschland und warum anders? Es muss erlaubt sein, diese Frage zu stellen, zumal dieses Land einst – mit den Namen Schulze-Delitzsch und Raiffeisen – verbunden, Impulsgeber für genossenschaftliche Entwicklungen war. Während in allen Bereichen man über EU-Harmonisierung spricht, geht Deutschland beharrlich seinen „Sonderweg“. Statt sich langsam „vorzutasten“ in Richtung Europa, werden die Staatskontrollen in Deutschland ständig – schleichend – mehr verstärkt. Und die Verbände? Sie scheinen sich darin „wohlzufühlen“. …

Und ist dieser Weg erfolgreich? Nein! Die Zahlen sprechen für sich. In Europa „boomt“ der Genossenschaftsbereich, in Deutschland „dümpelt“ er vor sich hin. Sind die Menschen in Deutschland unfähig oder unwillig, sich selbst zu organisieren? Nein! Was spräche dagegen, dass die Genossenschaften endlich die Vorständen ihrer Verbände in „Bewegung“ zu bringen? Nichts! Warum dann erst warten, bis z.B. Gerichte oder EU-Parlament zeigen, dass der deutsche „Sonderweg“ nicht mehr erwünscht ist!      

Frage

Ich schreibe zur Zeit an einer Hausarbeit zum Thema „Genossenschaften in Europa“. Zugleich bin ich Mitinitiator einer neuen Genossenschaft, an der sich auch Kommilitonen aus Frankreich und Spanien beteiligen wollen. Wir überlegen inzwischen ernsthaft, ob wir uns dem „Kaspertheater“ in Deutschland aussetzen wollen oder doch lieber gleich die Genossenschaft in Frankreich zu gründen. Schon in der Gründungsphase hatten wir den Eindruck, dass die Verbände sich eher als „staatliche Vollzugsorgane“ fühlten, statt „Partner der Genossenschaft“ zu sein. Ständig hörten wir Sätze, wie:

·       „Das ist verboten“, „da gibt es Ärger“, „das dürfen“ wir nicht. ….

Uns kam es so vor, als würden diese „Berater“ der Verbände sich als „verlängerter Arm“ des Staates und nicht als unser Partner, verstehen. …

Wir haben das Buch von Herrn Kaltenborn zu der Politik der Genossenschaftsverbände in der „Nazi-Zeit“ gelesen. Jetzt wird uns klar, warum die Verbände damals (Selbstverständnis) und die Verbände heute, sich wohl – im tieferen Inneren – weniger voneinander unterscheiden als erwartet. ….

Natürlich ist der Staat heute ein anderer, aber dennoch sind seine Motive zur „Kontrolle des Genossenschaftswesens“ irgendwie ähnlich …

Antwort

Zunächst möchten wir erklären, warum wir euren Abschnitt „Genossenschaftsinstitute und Verrat an der Wissenschaftsfreiheit“ (noch) nicht veröffentlicht haben. Das ist keine „Kontrolle“, würde aber in die verkehrte Richtung führen. Wir werden dazu eine eigene „FAQ“ Situation (nach Abstimmung mit euch) schaffen …

Zunächst nur so viel:

·       Diese Institute werden von Genossenschaftsverbänden massiv „subventioniert“.

Sonst würde es sie wahrscheinlich nicht geben können. Wer sich in einer solchen „Abhängigkeit“ befindet, muss – verständlicherweise – auch Rücksicht nehmen. Ihr wisst, was wir meinen …

Deshalb wäre es nicht fair, diese an den „Pranger“ zu stellen. Im „Gegenzug“ sollte man deren „Ausführungen“ wohl auch nicht (wissenschaftlich) „überbewerten“

Die Arbeiten von Herrn Kaltenborn sind sehr gut recherchiert und kommen zu einer klaren Bewertung:

·       Die Genossenschafts-Verbände haben sich bereitwillig (wenn auch nicht „euphorisch“) in den Dienst der damaligen Staatsgewalt (Nationalsozialisten) gestellt. Widerstand hat es eigentlich nicht gegeben.

Damit haben heute sowohl Staat, wie auch Verbände ein Problem, nämlich zu erklären, was heute der Grund ist, „Selbstverwaltung“ auszuschalten und „Staatskontrolle“ nicht nur beizubehalten, sondern „schleichend“ sogar auszuweiten. Dabei machen auch die Parteien kaum Unterschiede (vgl. Bundesratsinitiative aus 2020 von Baden-Württemberg, dessen Ministerpräsident von „Die Grünen“ ist! ….)

Wissen sie nicht, was sie tun?

·       Absicht oder Unkenntnis?

Urteilt selbst …

Ganz so hoffnungslos, wie es erscheint, ist es wohl nicht. Eine Art „Gegenbewegung“ ist durchaus erkennbar. Leider erst auf dem Rechtsweg (in Richtung Bundesverfassungsgericht) Aber das kann Jahre dauern. …

Wenn den Genossenschaften, vor allem deren – über 21 Mio. Mitglieder! -  ein selbstorganisierter Genossenschaftssektor wirklich wichtig ist, würde man jetzt beginnen, mehr „Druck“ auf die Verbände auszuüben.

Man muss jedoch auch den (Partei-) Politischen Einfluss sehen.

Gerade im Geno-Banken-Sektor ist die gute Vernetzung zwischen Politik und Verbänden deutlich nachzuvollziehen:

·       Viele Abgeordnete sind zugleich Aufsichtsratsmitglieder einer Geno-Bank (!) – Lobby für was oder wen?

Was wäre also ein guter Start zum Einstieg in den Umstieg?

Z.B. eine:

·       „Bewegung“ von Genossenschaften initiiert und getragen.

Damit würde das Anliegen in die Öffentlichkeit getragen und Bewusstsein für „Souveränität“ angebahnt. …

Petitionen sind zwar kein „Ersatz“ für politisches Handeln, aber zumindest ein deutliches Zeichen!

Es bedarf im Genossenschafts-Bereich einer (Selbst-) Organisation, die frei ist vom Einfluss des Staats auf die Verbände! Geschieht dies nicht, sollte man das derzeitige Genossenschafts-System in Deutschland durchaus klar beim Namen nennen:

·       „Unfreie Verbände“ oder „Verbände mit begrenzter Souveränität“ oder auch „Weisungsgebundene Verbände“.

Die daraus folgenden (politischen) Themen und Handlungen sind eigentlich klar erkennbar:

·       Wir bedürfen einer EU-Harmonisierung des Genossenschaftsbereichs, weil andere EU-Länder solche „Staatskontrollen“ nicht haben!

Wir bedürfen im Genossenschaftsbereich endlich eindeutige – nachprüfbare - Positionierungen aller Genossenschafts-Verbände! Die Mitglieder wollen/müssen wissen, wofür ihr Verband steht:

·       Für (endlich) mehr Selbstorganisation oder weiterhin – schleichend zunehmende Staatskontrolle?

Ein genial einfach Weg – nicht nur dies Problem – zu lösen,  wäre z.B.:

·       Das Grundgesetz mit einem einzigen Wort zu ergänzen, dem Einfügen des Staatsziels „Kooperation“ (Art.20 GG).

Dann würde das neue Staatsziel heißen:

·       „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer, sozialer und kooperativer Bundesstaat“.

Statt vieler Wort, endloser und meist erfolgloser Debatten, brauchte jede Partei, jeder Verband … nur einfach:

·       JA oder nein zu sagen …

Auch wenn das Votum nicht gleich erfolgreich wäre, würde man aber klar und schnell, eindeutig erkennen:

·       Wer will was wirklich – wer redet nur so - und warum?

Die Genossenschafts-Verbände stehen bereits jetzt mit dem „Rücken“ an der Wand. Immer mehr wird deutlich, ob sie:

·       „Anwälte der Genossenschaften“ oder doch eher „Garanten“ der Staatskontrolle sein wollen?

Wie wäre es, wenn ihr selbst euch über das Diskutieren hinausbewegen würdet und zum Handeln übergeht? …

Aussichtslos? NEIN überhaupt nicht, weil sich – unaufhaltsam - das Bewusstsein der Menschen stetig erhöht, besonders bei der „jungen Generation“! …

Diese Junge Generation erkennt überraschend schnell, genauer den:

·       Unterschied zwischen „sagen““ und „wirklich meinen“

Nicht nur für Politiker, auch für Verbände-Funktionäre drohen schwierige Zeiten. …

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Redaktion: Fachgruppe GenoFAQ - im SmartCoop ForschungsInstitut (SCFI) des MMW (Bundesverband der Cooperations- und Genossenschaftswirtschaft)   (info@menschen-machen-wirtschaft.de)

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