Frage
Ich kenne zahlreiche
Erfinder – besonders aus den Bereichen Energie und Verkehr – die über
hervorragende Lösungen verfügen, mit denen zahlreiche unserer wichtigsten Probleme
(Energiepreise, Umwelt ...) recht einfach und schnell zu regeln wären.
Sie alle stoßen jedoch an
schier unüberwindliche Barrieren. Weder Wissenschaft, noch Politik – so habe
ich den Eindruck – interessieren sich wirklich für solche Techniken. Es gibt keine
Förderung für Erfinder.
Das ist doch verwunderlich,
denn eigentlich müssten alle froh sein, dass es solche Lösungen gibt ...
(Erfolgreicher Jungunternehmer, IT-Branche, Politiker, 34)
Anmerkung: (Dieser Beitrag wird vom ZUKUNFTSFORUM ENERGIE verantwortet.
Dies ist ein Projekt des MMW VerbändeNetzwerkes Menschen Machen Wirtschaft e.V.
Es will vor allem für aktive und potenzielle Entscheidungsträger von
EnergieGenossenschaften und anderen EnergieInitiativen, sowie für die darin
sich engagierenden Menschen Anregungen geben, Innovationen fördern und zum
genaueren Überdenken von Investitionen anregen. Denn: Sie haben den Auftrag zu
fördern, fördern der Menschen, aber auch das Vertrauen in Kooperationen. Wer
intensiv – z.B. im Internet – recherchiert, ahnt, dass z.B. Sonne und Wind nur
ein „Brückenschlag“ zur nachhaltigen Energiewende-Technologie ausmachen
könnten. Wir wollen und können keine „fertigen“ Antworten geben. Was wir aber
können und wollen, ist Hinweise zu geben, Nachdenklichkeit auszulösen und
Menschen unterschiedlicher Standpunkte zu vernetzen. ...)
(Wir veröffentlichen hier – mit Zustimmung der Betroffenen – vor allem solche
Fragen, die für einen breiteren Personenkreis von Interesse sein könnten. Ihre
Fragen senden Sie bitte - per Mail an:
info@menschen-machen-wirtschaft.de) .
Antwort
Wir wundern uns, dass Sie sich wundern.
Sie sind Politiker, und wissen recht gut, was z.B.
„Lobby-Arbeit“ heißt. Prüfen Sie einmal nach, welche Gruppen das am
Effektivsten tun und welcher Methoden und mit wie viel Finanzeinsatz das getan
wird.
Fragen Sie sich z.B.:
- Welche Wirtschaftsgruppen an und mit der jetzigen Energieerzeugung
direkt und indirekt verdienen. Das sind nicht nur die Mineralöl- oder
Energiekonzerne, auch die große Automobilindustrie ist betroffen.
- Welche Interessen die Finanzgruppen – die ja die Wirtschaft
finanzieren – an einer solchen Veränderung haben.
- Welche Interessen die Gewerkschaften haben.
- Welche Interessen der Staat daran hat, besonders in Richtung
Steuern und Militär gedacht.
- Und vergessen Sie bitte nicht, genauer auch bei den Parteien und
deren großen, mit ihnen irgendwie verbundenen Sozialgruppen hinzusehen.
(Was macht z.B. Greenpeace, deren Klientel in der Vergangenheit massiv in
Sonne und Wind investiert haben).
- Und – als Politiker werden sie das recht genau wissen – was ist mit
all den Bürgern, die seit Jahren in die Energiewende investierten. So z.B.
die Solar- und Windparks oder die Solaranlage auf dem eigenen Dach ...
Stellen Sie sich nur ein anderes Beispiel-Szenario
vor: Die Bundesregierung würde die staatliche Energieforderung drastisch kürzen
oder gar gegebene Zusagen zur Langzeitförderung zurücknehmen.
Irgendwie ein ganz riesiges Problem für eine
Regierung, die bisher gewohnt war, mit Kontinuitäten bei Technikentwicklungen
umzugehen.. Und sie tat sich dabei schon oft recht schwer...
Die neuen Energieerzeugungs-Techniken scheinen
jedoch alles andere als eine Kontinuität zu sein. Sie sind wohl eher ein Quantensprung für die Energieerzeugung.
Frage
Könnte das heißen, es ist
fast unwahrscheinlich, dass in nächster Zeit wirklich hocheffiziente
Energieerzeugungs-Technologien zur Anwendung kommen werden?
Antwort
Wir würden es so formulieren wollen: Vieles deutet
darauf hin, dass zunächst die Wissenschaft ihre Ignoranz immer mehr aufgeben
wird. Deren Beharrungsvermögen an der Aufrechterhaltung des traditionellen
physikalischen Weltbildes wird immer mehr bröckeln. Die Studenten solcher
Professoren werden sukzessive die Forschungsabteilungen der Konzerne erreichen...
Das verändert das Bewusstsein. Der
Technologiestandard und der Stand des mehrheitlichen Bewusstseins scheinen
miteinander zu korrespondieren. Zuerst ändert sich immer das Bewusstsein,
danach folgt die dazu angemessene Technologie. Die IT-Entwicklung vollführte
auch nicht den Sprung sofort von der Computererfindung zur Internetanwendung...
Es wäre also gut, so etwas wie ein „Bedrohungs-Szenario“
(mittels neuer Erfindungen) durch ein „Kontinuitäts-Szenario“ zu ersetzen, was
heißt, sich mehr in die konkrete Situation der „Beharrer“ hineinzuversetzen...
Testen Sie es selbst aus: Nehmen Sie irgendeine
solcher „Quantensprung-Energie-Erzeugungstechniken und führen Sie darüber ein
Gespräch mit z.B. dem Umweltminister. Der oder die Person müsste eigentlich ein
großes Interesse haben, Ihnen (zumindest indirekt) behilflich zu sein auf dem
Weg zur Umsetzung. In irgendeinem der zahlreichen staatlichen Förderprogramme
sollte es einen Titel geben, ein paar Millionen EUR zu finden, um so etwas Bedeutendes
zur Marktreife zu bringen.
Was meinen sie, was geschieht wirklich?
Wenn noch nicht längst geschehen – würden sich sofort
der Finanzminister (wegen großer Steuereinbußen), der Verteidigungsminister
(Militär), der Innenminister (Verfassungsschutz wegen Terrorismusfolgen) und
vielleicht sogar der Gesundheitsminister (gesundheitliche Folgen) mit dieser
Sache befassen. Fördernd oder bremsend? Und glauben Sie nicht auch, dass in
einem solchen Falle die Bundeskanzlerin, dazu eigens zum Telefon greifen würde,
um sich mit Herrn Obama oder Herrn Putin abzustimmen?....
Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass außerdem
diesbezügliche Schutzrechte (Patente) nicht nur von den Nachrichtendiensten,
sondern auch von den Konzernen systematisch ausgewertet werden.
Auch etwas „patentiert“ zu haben, heißt noch längst
nicht auch, dass die Nutzung entsprechender Patente erfolgen kann oder wird.
Man nehme nur so etwas wie eine „Schutzrechtsklage im Wege einer „Einstweiligen
Verfügung“. Die Konzerne wissen ihre finanzielle Überlegenheit gut auszuspielen
...
Es steht wirklich viel auf dem Spiel für
diejenigen, die sich vor großen Veränderungen fürchten. Sie mögen wirtschaftliche
Verbesserungen, aber eben keine energiepolitischen Quantensprünge ...
In einer solchen Quantensprung-Situation wäre es
töricht „mit dem Kopf durch die Wand zu wollen“. Seien wir realistisch,
verbleiben wirklich z.Z. mehr als 10% der Bevölkerung, die stabil auf der Seite
einer sofortigen Nutzung stehen? Schauen wir uns die aktuelle Preisentwicklung
zum Strom an. Auch wenn die Argumente nicht ganz richtig sind, immer mehr
Menschen werden zweifeln, ob die EEG-Subventionierung akzeptabel für sie ist,
wenn der Strompreis immer mehr steigt. Es scheint der Grundsatz der Werbung zu
gelten: Es kommt nicht darauf, was wirklich ist, wichtiger ist, wie es
wahrgenommen wird...
Und für diese Wahrnehmung sind die Medien mit zuständig.
Schauen Sie sich die Veränderungen in der Berichterstattung einfach zum Thema
Energiepreise genauer an. Ein kontinuierlicher Wandel in Richtung Skepsis zur
Energiewende ist unverkennbar ...
Wir wollen das nicht vertiefen, müssen aber
feststellen, dass der notwendige Bewusstseinswandel für hocheffektive
Energieerzeugung noch nicht vollzogen wurde. Aber wir befinden uns auf dem
stabilen und unumkehrbaren Weg dahin.
Frage
Und was wäre der Weg, um bei
einer solchen Beurteilung nicht zu resignieren?
Antwort
Kurz und knapp: Weniger eine unbekannte Technik
„einführen“, sondern den bekannten Nutzen und den Vorteil dafür „einführen“,
d.h. verkaufen.
Will heißen: Nehmen wir z.B. ein Unternehmen. Den
Unternehmer interessiert eigentlich nicht, womit die Energie erzeugt wird,
sondern dass diese Energie zuverlässig und zu einem akzeptablen und möglichst
(längerfristig) festen Preis geliefert wird.
Solches Vorgehen ist eigentlich auch nicht viel
anders, als das Spiel mit: „Wir liefern erneuerbare Energie“. Das kann doch
keiner an der Steckdose nachprüfen – oder? Interessiert also auch den
Unternehmer erst – wenn überhaupt – in zweiter Linie. Was ihn interessiert sind
reduzierte Kosten, ist ein höherer Ertrag.
Genau zu prüfen, ob man wirklich ein Patent haben
will, oder eher die Nutzungen dieser
Technik und der damit verbundene wirtschaftliche Vorteil gemeint ist. Die
zweite Variante kann wesentlich leichter zu realisieren sein. Beschreibt irgendjemand
die technische Lösung entsprechend gut, gibt er oder sie den „Stand der
Technik“ wieder, was ein „Weg-patentieren“ (Patent zur Verhinderung) recht
unmöglich macht. Jetzt eröffnen sich völlig neue Umsetzungswege. Und deren
Blockade ist wesentlich schwieriger für die vorgenannten „Blockier-Gruppen“ zu
realisieren. Patente(zumindest bei Quantensprung-Technologien) „locken“
geradezu die „Blockierer“ an und fordern diese heraus.
Wir würden anregen, so „geräuschlos“ wie möglich
und so „verdeckt“ wie nötig, sozusagen eine „schleichende Verbreiterung“
anzustreben.
Natürlich bedarf dieser Weg auch besonderer
„Finanzierungswege“. Eine staatliche oder eine konventionelle
Bankenfinanzierung könnte damit latent ausscheiden. Und sogenannte
„Risikofinanzierer“? Das kommt darauf an. Viele Erfinder haben damit keine
guten Erfahrungen gesammelt, weil entsprechende Einflüsse recht groß und
unbequem wurden...
Wir regen eher an, eine Art „Umsetzungs-Allianz“ zu
bilden, d.h. mit kleineren Einheiten partnerschaftlich zusammenzuarbeiten,
wobei Energiegenossenschaften gut geeignet wären, den Umsetzungspart zum Kunden
zu organisieren.
Das Thema „Netzzugang“ wollen wir zunächst
aussparen, weil uns dazu eigenständige Fragen vorliegen und wir gesondert dazu
Hinweise geben wollen.
Zusammengefasst:
Weniger „Getöse“, wenn es um eine
(Quantensprung-)Technik geht. Mehr Umsetzungsorientierung im kleineren Rahmen,
Bildung von Umsetzungskooperationen ... und einfach „smart“ beginnen. Wer sich
so langsam aufbaut, hat auch keine Besuche von „ungeliebten“ Gästen zu
erwarten, z.B. auch keinen („zufällig“) erscheinenden Betriebsprüfer des
Finanzamtes, der „Steuerhinterziehung“ mutmaßt, weil die Relation „Input“ zu
„Output“ nicht zu passen scheint. ...