Dem
Erfolg der Energiegenossenschaften folgen jetzt die bAV-Genossenschaften ...
Im
VerbändeNetzwerk Menschen Machen Wirtschaft (MMW) hat sich ein neues Thema fest
etabliert: Die reale VISION, Betriebliche
Altersversorgung (bAV) mit effektiven genossenschaftlichen Strukturen zu
verbinden und augenscheinliche Probleme der BAV als „SmartCoop“ zu lösen.
Dazu
wurde bereits eine „hochkarätige“ Arbeitsgruppe gegründet – so Gerd K.
Schaumann vom MMW Präsidium – die bereits Lösungsansätze wesentlicher Essentials
vorgelegt hat.
Der
Grund, warum sich das Genossenschaftswesen dieser Thematik zugewendet hat ist
recht offenkundig und naheliegend: Das bisher
dominante Versicherungswesen „schwächelt“ – und eine Besserung ist nicht in
Sicht. Im Gegenteil. Inzwischen hat bereits der Gesetzgeber aktiv Vorsorge
getroffen, um im Falle von insolvenzgeneigten Situationen, Versicherungen vor
dem „Absturz“ zu bewahren. Das einst als sicher geglaubte Versicherungswesen scheint
– aus Sicht des Gesetzgebers – bereits so „trudelfähig“, dass Vorsorgemaßnahmen
getroffen wurden.
Frank-Peter Evertz, praxisnaher Berater und Mitglied
der Arbeitsgruppe verwies zu Recht auf § 89 VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz),
wonach – zur Vermeidung von Lebensversicherungs-Insolvenzen –
Leistungsminderungen wirksam werden können. Das Pikante dabei: Auch im Falle
von Leistungsminderungen müssen die Versicherungsnehmer die bisherigen
Beitragshöhen weiter zahlen!
Olaf Haubold, Vorstand einer Mitgliedgenossenschaft
und ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe analysierte den Stand der
betrieblichen Altersvorsorge, die dort innewohnenden Probleme aus rechtlicher
und steuerrechtlicher Sicht und zeigte Lösungen auf, wie die Unternehmen dann
besondere Vorteile generieren, wenn sie Genossenschaftsbeteiligungen im
Betriebsvermögen zur Rückdeckung der betrieblichen Altersvorsorge halten.
MMW
wird profunde Kenner zur Betrieblichen
Altersversorgung (Wissenschaftler, Rentenberater zur bAV, Steuerberater,
Wirtschaftsprüfer, etc.) in einem Fachbeirat „SmartCoop-BAV“ integrieren. Diesem Fachbeirat
werden zugleich auch entsprechend ausgewiesene Kenner des Genossenschaftswesens
angehören. Eine MMW vorliegende Studie kommt zur Überzeugung, dass dieser Weg
nicht nur alle Beteiligte SINN macht, sondern auch nachhaltigen Erfolg
verspricht.
Gerd
K. Schaumann dankte dem Vorstand der 1.
Deutschen Vorsorgegenossenschaft, Herrn Ralf Grundig, für die Konsequenz
und das gute Konzept, mit dem die Genossenschaft sich bereits mit der Umsetzung
dieses wichtigen und richtigen Themas befasst.
Weiter
wurde bekannt, dass MMW ein eigenständiges Fachinstitut zum Thema
Genossenschaften im BAV-Sektor errichten wird. Ihm sollen - nach Abschluss
einer kurzfristigen Erprobungsphase - zahlreiche Wissenschaftler, Vertreter der
Berufsgruppen Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater, Berater zur BAV
und sonstige Experten angehören, gut verzahnt mit Managern aus „BAV“-Genossenschaften.
Obgleich
eigentlich jede Genossenschaft, gleich ob Wohnungsbau, Landwirtschaft,
Dienstleistung, Handwerk, usw. als Beteiligungsunternehmen für Unternehmen mit
BAV gelten kann, wird MMW – in Verbindung mit dem BAV-Fachinstitut – Einfluss
auf Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit solcher Partnerschaften
nehmen. Das soll z.B. durch entsprechende Zertifizierungen, Bildung von SmartCoop-Aufnahme-Pools und Formen der
Rücksicherung geschehen. Über ein
spezielles einzurichtendes Internet-Portal soll den potenziellen
Unternehmenskunden Transparenz und geeignete Auswahlmöglichkeit gegeben werden.
Lothar
Kühne (Präsidium MMW) machte deutlich, dass ein solcher Weg nur dann – quasi
als historische Chance für ein Modernes Genossenschaftswesen – dauerhaft Erfolg
haben wird, wenn die „BAV“-Genossenschaften exzellent geführt und gemanagt werden. Deshalb sind - mit den MMW
angeschlossenen - Genossenschaftlichen Prüfungsverbänden bereits besondere
Überwachungs- und Berichtssysteme vorbereitet worden. Außerdem hat MMW
sogenannte „Patronatsgenossenschaften“
initiiert, deren Aufgabe es u.a. sein soll, das Kontroll- und
Überwachungssystem systematisch an die neuen Aufgabenstellungen anzupassen,
sozusagen für einen stetigen Innovationsfluss in Richtung „BAV“-Genossenschaften
der Verbändestruktur zu leisten, die deren BAV-Attraktivität weiter steigern soll.
Insgesamt
sind drei Patronatsgenossenschaft von MMW geplant, wovon bereits die GenoTrust eG und die Smart Coop Energies eG seit einiger
Zeit zertifiziert sind und der erfolgreiche Abschluss des Zertifizierungsprozess
der Smart Coop Management eG
bevorsteht.
Das
abschließende Resümee dieses „Meilenschrittes“ für das Genossenschaftswesen
fasste der Vorstand von MMW mit den Worten zusammen: Wir sind mit diesem
Konzept unserer VISION, eines optimalen,
nach kooperativen Spielregeln
funktionierenden Wirtschafts- und Finanzsektors, einen wichtigen Schritt
nähergekommen. Wir haben es geschafft, mit dem Thema BAV, in relativ kurzer
Zeit, recht nahe auf Augenhöhe mit einem der größten Wirtschaftsbereiche des
Landes, der Versicherungswirtschaft, zu kommen. Im Jahre eins nach dem von der
UN in 2012 kreierten „Jahr der Genossenschaften“ zeigen nunmehr nicht nur die Energiegenossenschaften, sondern auch
„BAV“-Genossenschaften, was es heißen kann, wichtige gesellschaftliche Probleme
kooperativ – sozusagen im „SmartCoop-Stil“
- zu lösen.